Für dieses Jahr klafft in den Chorikunterlagen eine Lücke, weshalb die folgenden Informationen nachträglich aus verschiedenen Quellen zusammengetragen wurden.
Das Jahr 1972 stand politisch im Zeichen der Annäherung West-Ost. Bundeskanzler Willy Brandt überstand ein Misstrauensvotum und konnte weiter als Bundeskanzler regieren. Die RAF machte mit ersten Anschlägen auf sich aufmerksam. Das „Fräulein“ wurde abgeschafft, alle weiblichen Wesen wurden nur noch mit „Frau“ angeredet.
Nach der Fusion der Gemeinden Allendorf, Holzhausen und Ulm zur Gemeinde Ulmtal, gründete diese den Abwasserverband Ulmtal. Grund war schon damals der Umweltschutz. Das Abwasser musste gereinigt werden, bevor es dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt wurde.
Durch Urkunde vom 4.10.1972 wurden die evangelischen Kirchengemeinden Allendorf, Holzhausen und Ulm aufgehoben. An deren Stelle trat am 1.1.1973 die neu gebildete evangelische Kirchengemeinde Ulmtal. Der Anbau eines Gemeinschaftsraumes an die Kirche wurde nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt.
In Holzhausen ging eine Ära zu Ende: Der „Knetsche-Laoare“ wurde geschlossen, die Gastwirtschaft an eine Brauerei mit später wechselnden Besitzern verkauft.
Der Heimat- und Geschichtsverein zählte 89 Mitglieder, zum neuen Vorsitzenden wurde der ehemalige Holzhäuser Bürgermeister Reinhard Würz gewählt. Der Wegeausschuss des Vereins zeigte sich sehr aktiv. Drei Schutzhütten wurden aufgestellt und der Ortswandertag mit großem Erfolg organisiert. Der Abschluss fand in der Schutzhütte Wickenau statt.
Der Dezember war insbesondere in der zweiten Hälfte winterlich kalt, so dass es in Holzhausen eine weiße Weihnacht bei deutlichen Minustemperaturen gab.