Im Jahr 1916  wurde in der Chronik der Bürgermeisterei Greifenstein, zu der auch Holzhausen gehörte, folgendes festgehalten:

Anfang 1916 gab es nur geringe Schneefälle, jedoch recht stürmisches Wetter. Der Ulmbach führte im Verlaufe des Frühjahres ein gewaltiges Hochwasser. Die Obsternte blieb, außer bei den Zwetschen, hinter den Erwartungen zurück. Sonstige Ernte- und Fruchtstände entsprachen den Erwartungen.

Im dritten Kriegsjahr wurden die Lebensmittel immer knapper. Im Durchschnitt entfiel pro Kopf 1½ Pfund Kartoffel täglich sowie 250 g Brot pro Person. Die wöchentliche Fleischration lag bei ein Pfund pro Person. Trotz allem war die Bevölkerung zuversichtlich und erwartet einen siegreichen Ausgang des Krieges für Deutschland.

In der zweiten Jahreshälfte machte sich die Lebensmittelknappheit, besonders bei den Kartoffeln bemerkbar. Für alle alltäglichen Dinge wie Brot, Fleisch, Zucker, Seife und Bekleidung gab es die Bezugskarten.

Der Nachsommer und der Herbst waren meist nass und kalt. Wegen dieser ungünstigen Witterungsbedingungen war die Kartoffelernte nicht so hoch ausgefallen wie erwartet. Es reichte aber im Bereich der Bürgermeisterei. Kartoffeln mussten keine eingeführt werden.

Der Preis für alle Waren stieg um das Doppelte bis Dreifache, so dass sich die Regierung veranlasst sah, Höchstpreise, besonders für Lebensmittel, festzusetzen.
Die Zwetschenernte fiel außergewöhnlich gut aus, so dass in Holzhausen, Ulm und Allendorf je 1.000 Zentner geerntet wurden. Für den Zentner wurde etwa zehn Mark bezahlt.
Durch wesensfremde harte Bedingungen war das Sammeln von Bucheckern, aus denen Öl geschlagen wurde, gewissermaßen gesperrt. So sind viele hundert Zentner des wertvollen Öllieferanten im Wald verkommen.

Auch der Futtermangel bei den Nutztieren machte sich negativ bemerkbar. Die Kühe gaben weniger Milch und die Schlachtschweine hatten zu wenig Speck. Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Krieges schwand allmählich in der Bevölkerung.

Die Gemeinden haben im Herbst, infolge der Beleuchtungsmöglichkeit, zwar die Einführung elektrischer Beleuchtung beschlossen. Dieser Beschluss wurde aber wieder verschoben, bis geordnete Verhältnisse herrschen. In den Haushalten wurden Spiritus- oder Karbidlampen verwendet.